Annette @ Ironman Hawaii 2011 – Story

Das Schwimmen

Um 6:30 Uhr erfolgte der Start der Profis, um 7 Uhr waren dann die Agegrouper dran! Ich will nicht zu früh ins Wasser, denn das kostet mich viel Kraft! Da ich eine sehr schlechte Schwimmerin bin, halte ich mich recht weit hinten auf, denn eine Schlägerei als Einstieg kann ich nicht gebrauchen!
Es geht gemütlich zu im letzten Drittel, ich finde schnell meinen Platz und einen guten Rhythmus! Meine Horror-Disziplin und ich habe Spaß dabei! Auf dem Rückweg finde ich sogar Beine, hinter denen ich her schwimmen kann. So hab ich keine Schwierigkeiten mich zu orientieren! Mit einem guten Gefühl laufe ich zur Holztreppe und wäre fast umgefallen, als ich die Zeit sehe: 1:39 Std.! Meine schlechteste Zeit überhaupt! Ich versuche schnell, das Schwimmen abzuhaken, denn nun beginnt das Rennen für mich!

Das Radfahren

Ich verzichte auf´s Eincremen und wechsele möglichst zügig in die Radschuhe! Der erste Anstieg zum Wendepunkt fällt mir schwer, ich finde keinen Rhythmus! Auf dem Highway geht es besser, leichter Rückenwind und es rollt! Mit einem Schnitt von 32km/h erreiche ich den Anstieg nach Hawi, dort kann ich meinen Rhythmus gut halten!
Aber dann die letzten 10km bläst der Wind von vorne, wie ich es noch nie erlebt habe! Ich schaffe es nicht, mich zu fokussieren, verlasse die Aeroposition und komme sehr defensiv am Wendepunkt an! Die letzten 60km sind hart, der Wind kommt von vorne und ich werde es nicht schaffen, mein Ziel unter 6 Stunden zu fahren, zu erreichen! Nach 6:08 komme ich vom Rad, schalte schnell um, denn nun kommt meine beste Disziplin:

Das Laufen!

Ich starte den Garmin und versuche mich auf eine Geschwindigkeit von 5:10 min/km einzupendeln. Das
gelingt mir am Anfang überhaupt nicht, den ersten Kilometer laufe ich in 4:40! Es fühlt sich gut an und es gelingt mir nach 5km, mein Tempo zu finden! Das erste Ausbremsen erfolgt am Anstieg der Palani Road, es ist heiß und steil! Danach fällt es mir schwer, den Rhythmus zu finden und das Tempo fällt…. Der Weg ist weit, es sind kaum noch Zuschauer an der Strecke, nur die Helfer rufen: „looking good!“ Hä? Wen meinen die? Endlich erreiche ich die Abzweigung zum „Energy Lab“, die Sonne geht bald unter, daher kenne ich die Hitze hier nicht! Ich schaffe es, den Anstieg zurück zum Highway laufend zu bewältigen, wenn auch langsam. Dann ziehen sich die letzten 10km zäh. Als ich Kona erreiche ist es fast dunkel! 2km vor dem Ziel steht Hannes mit seinem Team! Ich bin happy und beginne zu jubeln! Habe es wieder einmal geschafft! Die letzten 2km genieße ich aus vollen Zügen, überhole noch ein paar Athleten, denn ich will ein schönes Zielbild! Mein letztes hier, denn ich weiß, mit so einer Schwimmleistung gehöre ich hier eigentlich nicht hin! Aber ich habe es wieder einmal geschafft! Laufe jubelnd und glücklich nach einem Marathon von 3:55 Stunden und einer Gesamtzeit von 11:50h durchs
Ziel!